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Use Case 8

Mit KI navigieren: Der Karten-Chatbot für mehr digitale Teilhabe

Wie sich der Zugang zu digitalen Karten erleichtern kann, zeigt der Use Case für die Stadt Leipzig

Digitale Karten enthalten viele relevante Informationen für Bürger:innen – etwa über öffentliche Einrichtungen, Planungsprozesse oder städtische Infrastruktur. Gleichzeitig sind diese Anwendungen oft komplex und für viele Menschen schwer zugänglich. Das betrifft besonders Menschen mit Beeinträchtigungen, eingeschränkten Sprachkenntnissen oder geringer digitaler Erfahrung. Gemeinsam mit der Stadt Leipzig entwickelt URBAN.KI deshalb einen KI-basierten Chatbot, der diese Hürden abbaut – und den Zugang zu städtischen Informationen barrierefrei, intuitiv und interaktiv gestaltet.

Die Herausforderung: Hohe Informationsdichte – aber schwerer Zugang

Ob Standorte von barrierefreien Zugängen, Informationen zu Bauprojekten oder Öffnungszeiten von Bürgerämtern – in einer zunehmend digitalisierten Welt wird es immer wichtiger, auch Menschen ohne ausgeprägte Medienkompetenz mitzunehmen – sei es bei der Orientierung in der Stadt, bei Beteiligungsprozessen oder im Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen. Viele Informationen zu städtischen Räumen und Gebäuden sind in Geoinformationssystemen (GIS) hinterlegt. Doch die klassische Navigation über Karten und Ebenen erfordert technisches Know-how, Lesekompetenz und Geduld. Viele Menschen bleiben dadurch von wichtigen Informationen ausgeschlossen – obwohl diese für die Nutzung städtischer Angebote, die Orientierung im öffentlichen Raum oder die Beteiligung an Stadtentwicklung unerlässlich wären, etwa indem sie einfach und schnell zugängliche Informationen für Personen im Rollstuhl oder mit Sehschwächen bereitstellt.

Die Lösung: Ein KI-gestützter Chatbot für Kartenanwendungen

In Leipzig entsteht ein digitales Dialogsystem, das diese Barrieren überwindet: Der KI-Karten-Chatbot greift auf bestehende Geodaten zu und übersetzt sie in alltagstaugliche, nutzerzentrierte Informationen. Die Anwendung funktioniert per Text- oder Spracheingabe – und erlaubt es Nutzer:innen, gezielt Fragen zu stellen, anstatt sich durch komplexe Kartenschichten zu navigieren. Künstliche Intelligenz hilft so, Verwaltungsinformationen verständlich, niedrigschwellig und zielgerichtet bereitzustellen.

Zentrale Funktionen des KI-Karten-Chatbots:

  • Gezielte Informationen abrufen
    Nutzer:innen können konkrete Fragen stellen wie: „Wo ist der nächste barrierefreie Zugang?“ oder „Wo finde ich öffentliche Toiletten in meiner Nähe?“ – der Chatbot liefert passende, georeferenzierte Antworten.
  • Barrierefreiheit fördern
    Der Chatbot berücksichtigt sprachliche Vielfalt, einfache Sprache und unterschiedliche Medienkompetenz. Damit ermöglicht er auch Menschen mit Einschränkungen oder geringen Deutschkenntnissen den Zugang zu städtischen Informationen.
  • Interaktion vereinfachen
    Statt sich durch statische Karten zu klicken, können Bürger:innen in natürlicher Sprache mit dem System kommunizieren – so wird die Nutzung digitaler Karten zu einem niedrigschwelligen Dialog.
  • Verwaltungsprozesse unterstützen
    Durch den intelligenten Zugang zu Geodaten können Bürger:innen schneller Informationen finden – und die Verwaltung wird gleichzeitig durch automatisierte Auskunftssysteme entlastet.

 

Ein Projekt mit Perspektive

Der KI-Karten-Chatbot ist Teil des Innovationsbereichs „KI für Verwaltungsprozesse und Bürgerbeteiligung“ im Rahmen von Urban.KI. Entwickelt wird das System in Zusammenarbeit mit der Stadt Leipzig sowie Partnern aus Forschung, Technologie und Verwaltung – darunter das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), Fraunhofer IAIS und FOKUS, PROSOZ Herten, gkd-el und die KfW.